Erfahrung und Dynamik im Schulschach - Lehrgang zur Verleihung des Schulschachpatents der DSJ
Lehrgangsablauf:
Entwurf
Lehrmodule zur Auswahl fürs Deutsche Schulschachpatent
15 Unterrichtseinheiten (UE) á 45 Minuten
Grundsätzliches: Der Multiplikator kann sich mit Hilfe des vorliegenden Bausteinsystems einen eigenen und zielgruppengerechten Schulschachpatentlehrgang zusammenstellen. Dennoch werden die Standards der Ausbildung gewahrt und sind vergleichbar. Ein Lehrgang über 15 UE sollte mindestens 2 Tage dauern (z.B. Freitag 19.00 – 21.30 Uhr = 3 UE inkl. Pause und Samstag 9.00 Uhr – 19.30 Uhr = 12 UE inkl Pausen). Dabei werden allgemeinpädagogische Inhalte vermutlich eher in Kursen mit Vereinsvertretern eingesetzt, während schachdidaktische Einheiten bei Kursen mit überwiegend Lehrern genutzt werden können. Inkl. Einführungsphase und Abschlussphase kann aus jedem der Schwerpunktbereiche mind. ein Thema ausgewählt werden (muss aber nicht). Die Lerneinheiten habe ich in der Regel mit 2 UEs veranschlagt. Auf diese Weise bleibt immer die Möglichkeit des persönlichen Erfahrungsaustausches.
Kennlernphase und Einführung 1 UE
Hintergrundwissen zur Auswahl je 1 UE
Schachdidaktisch
Pisastudie und Schach
Schach eine sinnvolle Freizeitgestaltung
Schach auch nur ein Sport
Schach ein Kulturgut
Lust am Denken gewinnen
Explosion der Zugvarianten
Durchlauf eines talentierten Schülers
Allgemeinpädagogisch
Der Level Erfahrung+Kapazität im Bezug auf Lebensalter
Entwicklungsstufen
Erziehungs- und Lehrstile
Auftreten vor der Gruppe
Einführung in Methodik und Didaktik (Unterschiede und Bedeutungen)
Anfangen mit Schachunterricht
Methoden des elementaren Schulschachunterrichts 2 UE
Aufbau einer Schachstunde (Training und Spielen)
Arbeitsblatt (Qualitäten von Arbeitsblättern, Möglichkeiten von Arbeitsblättern)
Demobrett
Kleingruppe
Einzelarbeit
Overheadprojektor
Laptop (Beamer)
Schachliche Grundlagen bilden 2 UE
Anfangen mit Schach (die ersten Stunden)
Geeignete Arbeitsblätter
Erste „Schachaufgaben“
Aufgabenformen
Geeignete Übungen
Kleine Spiele im Schulschach 2 UE
Beispielspiele zusammenstellen aus:
Stappenmethode
Fritz und Fertig: „Wie geht Schach“
Arbeitsblatt „Spiele im Schachtraining“
Weitere eigene Ideen
Inhalte des Schachtrainings methodisch und didaktisch Beleuchten
Hierbei geht es beidermaßen um die didaktikischen (was sollte in welcher Reihenfolge beigebracht werden?) und die methodischen (wie sollte es beigebracht werden?) Möglichkeiten des Schachtraings. Das kann anhand eines beliebigen Bausteins dieser Rubrik erläutert werden.
Rahmenplan fürs erste Schachjahr 2 UE
Vorstellung und Diskussion
Erläuterung und beispielhaftes Ausfüllen mit Inhalten
Eröffnung einer Partie 2 UE
Eröffnungsgrundsätze methodisch aufbereiten
Stierkopf
Eröffnungslehre im Schulschach – sinnvolle Wege
Motive im Schach 2 UE
Beispielhafte Vorstellung der elementaren Schachmotive
(Spieß, Gabel, Fesslung), Mattmotive (Grundreihenmatt, ersticktes Matt…), taktische Motive (Ablenkung, Hineinziehung etc.) und der möglichen Unterrichtsgestaltung.
Grundlegende Endspieltechniken 2 UE
Opposition (Sumoringen aus Fritz und Fertig)
Matt mit Turm, Dame (Einknasten, Spiegelung)
Matt mit 2 Türmen (Treppenmatt)
Und jeweilig mögliches methodisches Vorgehen
Gedanken ordnen 2 UE
Gedankenfahrplan
Denken im Schach
Unterschiedliche Entwicklungsstufen des Denkens
Analyse einer Schachpartie 2 UE
Beispielanalyse (Videosequenz)
Gute und schlechte Analysefragen
Offene Fragetechnik
Lehrmaterialien
Literaturkiste 2 UE
Brakeler Lehrgänge
Stappenmethode
Herbert Bastian
Wie geht Schach?
… etc (wie in Kiste vorhanden)
Schachsoftware 2 UE
Möglichkeiten von Schachsoftware
Chessbase (Entwurf von Arbeitsblättern)
Fritz 9
Fritz und Fertig 1+2 (Einsatz im Schulunterricht, methodische Einsatzmöglichkeiten z.B. im Rahmen eines Lernzirkels)
Schach im Internet 2 UE
Wichtige Schachseiten
Online-Schach
Live-Übertragungen
Lehrmaterial im Internet
Seiten der Schachjugenden (DSJ)
Das richtige Schachmaterial 1 UE
Material
Brettgröße
Schachuhr
Demobrett
Gartenschach
Seite des Schulschachstriftung
Schach im Film 2 UE
Das Königsspiel
Knight Moves
Die Unsterbliche Partie
Ausschnitte und Diskussion
Schulschach
Schach in der Schule (Theorie) 2 UE
Trierer Studie
New York
Eigene Erfahrungen
Schach in der Schule (Praxis) 2 UE
Organisationshilfen
Elternbriefe
Organisationsformen (Projekt, AG, Wahlpflicht)
Schach zum Schwitzen 2 UE
Schach im Sportunterricht praktisch erproben
Aufbau einer Schulschachgruppe 2 UE
Erste Schritte
Gespräche mit der Schulleitung
Der „ideale“ Schachraum
Brief an die Eltern
Werbung der Kinder
Mögliche Probleme
Öffentlichkeitsarbeit einer Schulschachgruppe
nach Innen und Außen 2 UE
Werbematerialien
Öffentlichkeitswirksame Aktionen
Plakate der DSJ
Pressearbeit (auch Schülerzeitung z.B.)
Aufbau des organisierten Schachs in Deutschland 2 UE
Schulschach in Deutschland
Schulschachturniere in Deutschland
Aufbau und Aufgabe der Schachjugenden
Deutsche Schachjugend
Aktuelle Projekte der DSJ
Pädagogische Grundfragen
Schach und Motivation 2 UE
Rahmenbedingungen des Lernens (Lernleistung) 2 UE
Aufsichtspflicht und Rechtsfragen 2 UE
Pädagogik vs. Recht
Auslegungen der Aufsichtspflicht
Gruppenpädagogik 2 UE
Rollen in Gruppen
Analyse von Gruppen
Probleme in Gruppen
Gruppenpädagogische Übungen (z.B. Spinnennetz)
Organisatorische Grundfragen
Ausbildungssystem des Sports 1 UE
Übungsleiter
C-Trainer
JuLeiCa
Sportassistenten
Jugendleiter
Qualifikationen, Aufgaben und Arbeitsbereiche
Termine für Fortbildungen
Zuschussmöglichkeiten/ Finanzierungsfragen 1 UE
Je nach Bundesland:
Schulschachstiftung
Jugendring
Landkreis
Sportjugend
Stadt
DSJ
Sonderfinanzierungen (Aktion Mensch, Herz für Kinder…)
Hilfen und Ansprechpartner 1 UE
DSJ
Landesschachjugend
Sportjugend
Behörden etc. … (Rufnummern und Adressen)
Abschlussfeedback und Ausgabe der Patente 1 UE
In kursiv die von mir neu eingestellten Inhalte zur Diskussion. Diese habe ich versucht mit inhaltlichen Schlagwörtern zu füllen.
Im nächsten Schritt müssten die Bausteine komplett mit Inhalten gefüllt werden. Viele Texte von Kurt Lellinger können dafür benutzt werden, aber weitere Materialien sollten den Multiplikatoren anhand gegeben werden. Diese können dann als Anregung für die eigenen Unterrichtssequenzen verwandt werden. Im Anhang habe ich schon mal drei Arbeitsblätter angehängt, die zum Thema „Spiele im Schachunterricht“, „Schach zum Schwitzen“ und „Entwurf eines Rahmenlehrplans in den ersten Schachjahren“ entworfen wurden. Weitere kann ich noch mal suchen. Ich hoffe, dass durch meine Schlagworte mögliche Inhalte klar geworden sind.
Björn Lengwenus
20.4.06