369 x Spaß mit Schach

Max Riedl: Ein unbedingt zu empfehlendes Buch: 369 x Spaß mit Schach

„VIELEN DANK AN DIRK JORDAN .UND ALLEN HELFERN, die ein weltweit einmaliges Werk geschaffen haben. Ich bin riesig stolz, dass in Deutschland ein solches Werk von Dirk zusammengesammelt wurde und auch dass alle zusammen geholfen haben“, schrieb Walter Rädler, Vizepräsident des Deutschen Schachbundes in einer Rundmail.

Gemeint ist das Werk von Dirk Jordan und Nadine Villwock: „369 x Spaß mit Schach“. ein Kompendium von Spielen & Varianten rund um Schach (JugendSchachVerlag, Hardcover, Deutsch, ISBN: 978-3-944710-33-4, 244 Seiten, 2018 , 29,80 EUR )

"369 x Spaß mit Schach" ist eine Sammlung von Spielen und Spielvariationen rund um das Thema Schach. Die Bandbreite reicht von Spielen für Anfänger zum Einprägen der Figuren und Ihrer Zugweise über kleine Änderungen einzelner Regeln hin zu vollkommen neu gestrickten Varianten. Dabei greift das Buch auf einfache und verständliche Art und Weise sowohl bestehende Ideen auf und stellt diese vor, bietet dem Leser aber auch eine Vielzahl eigener Inspirationen zu Abwandlungen und komplett neuen Spielen für die Beschäftigung mit Schach.

Die Spiele sind entsprechend Schwierigkeit und Wissensstand gegliedert - finden Sie dazu im Buch den neu entwickelten Referenzrahmen für Schach. Die Bandbreite ist enorm. Angefangen bei haptischen Einstiegsübungen, wie Turmbau zu Babel und psychomotorischen Ansätzen geht es über zu ersten schachspielerischen Ideen mit "Bauernkloppe" oder "Wolf und die sieben Geißlein". Es finden sich Kartenspiele und Klassiker, wie Tandem- und Simultanvarianten, bis hin zu Märchenschach.

Auch ich bin mächtig stolz, in bescheidener Weise an dem Buch mitgewirkt zu haben.Ich verdiene an dem Buch nichts; die zwei Belegexemplare genügen vollauf. Stolz bin ich darauf, als Mitarbeiter ausgesucht worden zu sein, weil man sich bestimmte Beiträge von mir erhoffte. So wurden 6 Schachspielerrätsel ausgewählt, die ich vor Jahren für die Rochade („Meine Rätselecke“) geschrieben habe und die auf der Homepage des Schachverbandes der Oberpfalz und auch auf der bayerischen Schulschachstiftung nachzulesen sind. Auf S. 232-238 sind sie aufgelistet: Kennen Sie einen Schachspieler, dessen Verhalten am Brett als vorbildlich gerühmt wird, der die Leistungen anderer aber als „Quatsch“ abtut. Meinen Jugendlichen erzähle ich gerne auch von den Schachgrößen, so dass sie nicht blutleer erscheinen, sondern lebendig. Schach hat auch mit Kultur zu tun- es geht nicht nur um Meistertitel. Wissen Sie, welcher Bundespräsident der Meinung war, dass man nicht dümmer durch Schachspielen wird? Oder welche 13-Jährige mit chaotischem Olympiadestart später dann doch Weltmeisterin in ihrer Altersklasse wurde? Welcher Weltmeister seine Frau anhimmelte, weil sie nicht Schach spielte? Oder welchen Schachspieler die Jugendzeitschrift Geolino ihren Lesern mit Tagesablauf schon vorstellte, als die einschlägigen Schachbücher noch wenig Notiz von ihm nahmen? In wessen Wohnzimmer man sportlich durch Übersteigen der Bücherberge gefordert war? Dankenswerterweise hat Dirk Jordan den Vorschlag von Walter Rädler übernommen und mich gebeten, hier aus der Fülle von hundert Texten eine Auswahl zu treffen.

Mit welcher Liebe zum Detail Jordan vorgegangen ist, auch davon kann ich berichten: Mein Beitrag „Verführung zum Problemschach“ (S. 164-S.167) am Beispiel von je vier Einzügern der Komponistengrößen Samuel Lloyd, T.R.Dawson und Dr. Karl Fabel zeigt eben nicht nur die nüchternen Diagramme, sondern (neu) auch die drei Gesichter dahinter. Aus meiner Jugendgruppe, der ich damals die drei DIN A4 Seiten zu mailte, erhielt ich begeisterte Rückmeldung- und das über Problemschach!

Ich kann mir gut vorstellen, dass Dr. Dirk Jordan und Nadine Villwock ähnlich akribisch bei anderen Beiträgen vorgegangen sind, als sie dieses „Anmach-Schachbuch“ geschrieben haben. Das Buch wendet sich mit einem Füllhorn von Ideen vom Kindergartenalter an bis hin zum Erwachsenen zunächst an die Jugendleiter, Jugendtrainer, Schulschachlehrer. Mitbringen und vermitteln müssen diese aber vor allem eines: Die Liebe zum Schach- eben weil es nicht immer nur Spaß sein kann, wenn die Arbeit am Schachbrett, am Schachcomputer oder vor allem mit dem menschlichen Gegenüber beginnt. Diese Erinnerungen an die Freude beim Schach sollten auch später bleiben. Daher: Tauchen Sie ein in die Welt des Schachs - auf die wohl unterhaltsamste Art und Weise - dem Spielen!