Es gibt viele nette kleine Schachgeschichten wie die vom polnischen Postboten, der den WEltmeister schlug. Hier einige von
Sportberichtserstattung
In den zwanziger Jahren nahm der Hamburger Meisterspieler Paul Krüger (1871-1939) an einem kleinen Lokalturnier teil und wurde vom Reporter des Kreisblattes interviewt. Es stellte sich heraus, dass der Mann von der schreibenden Zunft keine Ahnung von Schach hatte. Krüger ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen ihn richtig zu veräppeln. Die Abonnenten des Blättchens konnten am nächsten Tag zu ihrem Erstaunen folgendes lesen:
"Die spannendste Partie der gestrigen Runde wurde zwischen dem Hamburger Meister Krüger und unserem Spitzenspieler M. ausgetragen. M. eröffnete als Anziehender diesmal mit dem schwarzen Steinen. Der Gast parierte mit der gefürchteten Königstigervariante des Damenspiels, und es gelang ihm, den König frühzeitig ins Spiel zu bringen. In einer Serie kraftvoller Züge griff der weiße König die schwarze Dame an, jagte sie über das Schachbrett und lockte sie schließlich in eine tödliche Falle!"
Wer gewinnt?
Bei einem englischen Turnier geriet der damalige Weltmeister Aljechin durch ein zu riskantes Spiel gegen seinen Gegner in eine äußerst fatale Lage.
Aljechin gelang es dennoch mit viel Glück, sich bis zum Abbruch zu retten.
Voller Stolz zeigte sein Gegner dann in der Mittagspause die Abbruchstellung einem Dr. Tartakower und fragte diesem dann nach einigen Erläuterungen: "Nun, was denken Sie, wer gewinnt die Partie?"
Darauf Dr. Tartakower trocken: "Aljechin." "Aber wieso denn? Ich habe doch die viel bessere Stellung!", rief Aljechins Gegner erstaunt.
Dr. Tartakower antwortete: "Ja, aber Sie haben mich ja nicht gefragt, wer die bessere Stellung hat, sondern wer die Partie gewinnt" und verschwand daraufhin.
Tatsächlich konnte Aljechin die Partie letztendlich für sich entscheiden.
Ebenfalls zur Legende geworden ist die Zerstreutheit der Schachspieler
Bei der Olympiade in Nizza 1974 erhob sich Najdorf von seinem Brett, um eine Tasse Tee zu holen. Bei seiner Rückkehr setzte er sich versehentlich an einen falschen Tisch. Als er sich einem ihm unbekannten Spieler gegenübersah, meinte er in väterlichen Ton: "Ich glaube, Sie haben sich in Ihrem Platz geirrt!".
Zeitüberschreitung
Eine andere Geschichte von Nigel Short reicht noch weiter in seine Kindheit zurück. Das neunjährige englische Wunderkind spielte eine seiner ersten Turnierpartien. Der Gegner hatte viel Zeit verbraucht und schließlich fiel an seiner Uhr das Kontrollblättchen. "Was bedeutet das?" fragte der Junge seinen Gegner und zeigte auf die Uhr. "Oh", antwortete der Mann, "das heißt nur, dass meine Zeit abgelaufen ist. Das hat aber nichts zu sagen, man spielt einfach weiter." Die Partie endete remis. Später erklärte Short's Vater dem Jungen den Sinn des Zeitkontrollblättchens und machte ihm klar, dass er die Partie schon gewonnen hatte, wenn er nur die Zeitüberschreitung reklamiert hätte.
Short war tief erschüttert, wie schlecht Menschen sein können.
Schach-Musik
Der Komponist Max Reger saß im Gasthaus, wo eine Kapelle spielte, und rief den Ober: "Herr Ober, spielt die Kapelle auch Wünsche der Gäste?" "Gewiss, was soll die Kapelle für sie spielen?" "Am liebsten wäre mir, wenn die Kapelle Schach spielt, bis ich mit dem Essen fertig bin."
Wie doch die Zeit vergeht ...
Von dem amerikanischen Großmeister George Koltanowski stammt diese Geschichte. Bei der US-Meisterschaft 1958 gewann James T. Sherwin in den ersten Runden alle Partien. Samuel Herman Reshewsky, der es ihm gleichtat, sagte zu ihm: "Nun muss ich Sie wohl stoppen." "Vielleicht stoppe ich Sie ja", gab dieser zur Antwort. Reshewsky: "Nicht in einer Million Jahren." Nachdem Sherwin die Partie gewonnen hatte, murmelte er beiläufig: "Wie doch die Zeit vergeht ..."
Trick gemacht
Bei einem anstehenden Vereinswettkampf fehlte einer der beiden Mannschaften ein Spieler.
Folglich hatte der Kapitän dieser Mannschaft für einen Ersatzspieler zu sorgen. Zur Verfügung stand ausgerechnet einer der schlechtesten - als Angeber bekannter - Schachspieler.
Allerdings erschien es in jener Notsituation besser, diesen als gar keinen Spieler einzusetzen.
Nach ungefähr einem halben Stunden des Wettkampfes betrachtete der Kapitän die Schachstellungen seiner Vereinsmitglieder und bemerkte - keinesfalls überrascht - dass sein ausgewählter Spieler schon vollständig auf Verlust stand.
Im Geiste sah er diese Partie schon als verloren an.
Jedoch nach kurzer Zeit wurde ihm von seinem ausgewählten Spieler mitgeteilt, dass er die Partie gewonnen habe.
"Aber wie war denn das nur möglich? - Sie standen doch total auf Verlust!", rief der Mannschaftsführer.
"Ja, natürlich", antwortete der Spieler.
"Das habe ich auch gemerkt und so entschloss ich mich zu einem alten Trick. Ich zog meine Dame auf den Königsflügel, setzte sie mit Getöse auf und schrie Schach, starrte dabei auf seinen König und griff aber gleichzeitig seine ungedeckte Dame an. Mein Gegner zog, ohne zu überlegen, seinen König aus dem Schach und ich nahm die Dame."
"Und was hätten Sie gemacht, wenn Ihr Gegner die Dame getauscht hätte?", erkundigte sich der Kapitän.
"Aber das war ja gerade der Trick, meine Dame war nämlich auch ungedeckt!"
Anekdoten
Als der damalige Weltmeister Aljechin bei einem Spaziergang in Paris ein kleines Café betrat, um dort eine Erfrischung einzunehmen, bemerkte er, dass im selben Raum Schach gespielt wurde.
Nach einer Weile wurde er von einem Herrn gebeten, mit ihm doch eine Partie Schach zu spielen. Der Weltmeister willigte ein, die Gegner setzten sich daraufhin an einem Tisch und stellten die Figuren auf.
„Ich gebe Ihnen einen Turm vor“, sagte der Weltmeister.
Leicht entrüstet erwiderte sein Kontrahent: „Aber wieso denn? Sie kennen mich doch überhaupt nicht.“
„Eben deswegen!“ antwortet Aljechin.